vrijdag 11 december 2009

DEUTSCH JAWOHL HERREN MITBLOGGERS

Om uw duits wat bij te schaven en om ne keer tegendraads te zijn , de bespreking in German.
Artrock polarisiert Musikfreunde weltweit. Die einen schmelzen verzückt dahin. Viele andere entwickeln eine fast schon aggressive Ablehnung. Zum 40-jährigen Bestehen beamen sich die Hannoveraner Eloy nach langer Pause wieder ins kollektive Rockgedächtnis. Mit "Visionary" versuchen die Mannen um Mastermind Frank Bornemann, den Anschluss an glorreiche Zeiten zu knüpfen.

Die Niedersachsen machen es einem nicht leicht, das neue Werk zum Fressen gern zu haben. Die Instrumentalisten sind - rein technisch betrachtet - dabei wie immer über jeden Zweifel erhaben; echte Könner eben! Aber präzises Spiel und Technokratentum allein machen eben noch kein tolles Album.


TRACKLISTE

The Refuge
The Secret
Age Of insanity
The Challenge (Time To Turn) (Part 2)
Summernight Symphony
Mystery (The Secret) (Part 2)
Thoughts

"The Refuge" entführt den Hörer sofort in ein typisches Genre-Szenario. Eine schmissige E-Gitarre lässt sich von altbekannten Genesis Keyboards der Gabriel Frühphase umtanzen. Dazu wirbelt eine Renaissance-Flöte der Marke Jethro Tull.
Leider löst sich der mediokre Song zu keiner Sekunde von den übermächtigen Vorbildern. "The Secret" hingegen wartet mit einer schönen Melodie auf, die wahrlich einladend wirkt. Doch leider nur auf den ersten Blick. Hauptschwachpunkt des Liedes und der gesamten CD ist leider Bornemanns dünne Gesangsstimme. Ein großer Charaktersänger war er ohnehin noch nie. Aber dieses technisch wieder einwandfreie aber leidenschaftslose Genöle zwischen Sprechgesang und oberlehrerhaftem Märchenonkeltonfall erstickt jeden noch so schönen Ansatz bereits im Keim.

Dort, wo die Tracks sich kunstvoll aufbauen - gerne auch in Terassen-Dynamik - macht der Sänger einfach nicht mit. Das wirkt fast schon wie eine Bremse. Man höre nur das eigentlich spannend rockende "Age Of Insanity". Da geht es um Desperation of my Heart (...) Violence (...) Deliverance. Die textlich vermittelten Gefühle, das Ringen mit sich und der Welt bringen die eher teilnahmslosen Vocals leider null rüber. Da spürt man keinen Kampf, gibt es kein spannendes Schreien, Schluchzen oder Flüstern. Dabei giert der Track geradezu nach einem leidenschaftlichen Quälgeist à la Roger Waters oder einer kraftvollen Frauenstimme.

So setzt sich das Mittelmaß leider fort. "The Challenge" geht zu deutlich in Richtung Pink Floyds "Momentary Lapse Of Rason" und baut gleich noch Waters Solo-Vorlieben für weibliche Backing-Chöre ein. Auch hier scheitern Eloy an der titelgebenden Herausforderung und verharren im Schatten. Auch ein Track wie "Summernight Symphony" hätte ein hypnotischer Burner werden können. Die Melodie ist intensiv und macht Spaß. Das Zersingen der kleinen Perle, indem man deprimierend provinziell herum-gilmourt, ist da eher kontraproduktiv.
In "Mystery" ist es für niemanden mehr ein Geheimnis oder gar eine Überraschung, dass auch noch die Vorbilder Yes die Epigonenkeule überzogen bekommen. Leider weder so elegant wie "Owner Of A Lonely Heart" noch so strukturell brilliant wie "Close To The Edge".

Die Texte bringen keine Linderung. Überall lauern Challenges to take (...) Secrets of Life (...) Journeys beyond space and Time.... Das lyrische Niveau bewegt sich durchgängig klischeehaft zwischen pseudo-akademischen Küchenliedphilosophien und halbgar esoterischen Kalendersprüchen; unterlegt mit anglifizierten Germanismen. Keinerlei Gefühl für die ausgewählte Sprache!

Das Fazit fällt mithin unbefriedigend aus. Junge Helden wie Porcupine Tree oder Dredg haben das Genre erfrischt. So etwas schaffen die durchweg anachronistischen Eloy nicht. Das Niveau der obig genannten britischen Ikonen wird ebenso abermals verfehlt. Am Ende bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass es bei den Norddeutschen wieder nicht zum Kaviar-Dinner in der First Class der Frickelbands reicht. Sie bleiben die teutonische Leberwurststulle des Artrock.

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